5. November 2022
Freitag, 4. November, 18 h. Alain und Rita Haudenschild begrüssen die 40 Anwesenden in der „Wunderkammer“, einem Mehrzweck-Pavillon bei der Tramstation Glattpark, Opfikon. Heute ist Einweihung, heute wird gefeiert! Zuerst gibt’s Musik – Alphornklänge. Unerwartet, in diesem urbanen, vorstädtischen Milieu. Hier wohnen und arbeiten vor allem Neuzugezogene in neuen Wohnblöcken, Menschen aus unterschiedlichsten Nationen. Geografisch etwa zwischen Bahnhof Zürich Oerlikon und dem Flughafen gelegen.
Eine christliche Kirche? Nein, hat es nicht im Quartier. Die Baptisten-Gemeinde Bülach hat sich dem Anliegen angenommen und einen Förderverein „Kirche im Glattpark“ gegründet. Das engagierte Team eines Trägerkreises hat in jahrelanger Arbeit den Aufbau geleistet. Und jetzt geht’s los: Begonnen wird mit einer Meditation jeweils am Montagmorgen und Familienaktionen. Kraft tanken, sich überlegen, „wie und wieso ich mich engagieren soll“.
Das Team legt grossen Wert auf Begegnungen. Die Leute sollen im Alltag spüren, dass sie nicht alleine sind. Was mir Eindruck macht: Hier wird nicht besonderer Wert auf ein Gebäude gelegt. Hier soll Gott im Alltag und in Begegnungen erlebt werden. Jedenfalls ist dem Projekt „Kirche im Glattpark“ viel Erfolg zu wünschen. Mehr dazu unter www.glattpark.life
Heinz Haab
Donnerstagmorgen,
29. September 2022. Wir sind 11 Personen, die sich um 10.30 h beim Bahnhof
treffen. Mit Schirm, doch der Regen tut nichts zur Sache. Max Elmiger, bis vor
ein paar Wochen Direktor der Caritas Zürich, begrüsst uns und beginnt den
Rundgang mit einem Besuch des Platzspitzes. Als „Needlepark“ wurde er vor etwa
40 Jahren weltweit bekannt. Hier richteten sich die Drogenabhängigen ein, die
die Gesellschaft vor grosse Probleme stellten. Drogenelend in Zürich, wo doch
alles so geregelt war! Schritt für Schritt stellte sich die Politik darauf ein
und erreichte, u.a. mit „Fixerstübli“, wo Drogen geregelt abgegeben wurden,
eine langsame Entschärfung der Situation.
Kalte Füsse?
Im Museum für Gestaltung gab’s eine Pause mit Kaffee oder einem Apéro. Dann
weiter vom Kreis 5 auf dem neuen Negrellisteg über die Geleise des
Hauptbahnhofs in den Kreis 4. Zwischendurch immer wieder Erklärungen zur
Entwicklung der Stadt und der Politik. Von „Barmherzigkeit zu Empowerment“, wie
es im Untertitel der Einladung hiess.
Im hinteren
Teil der Kasernen-Wiese liegt das Restaurant Zeughaushof / Hop Züri! Ein Tisch
ist für uns reserviert. Aufmerksame Bedienung. Das Essen ist einfach und gut. In
diesem Lokal finden Leute eine Anstellung, die aus irgendwelchen Gründen erwerbslos
wurden oder ein berufliches Training benötigen. Armut hat in vielen Fällen mit
Arbeit zu tun. Deshalb sind solche Angebote besonders wertvoll.
Bis zum
Caritas-Markt sind es nur ein paar Schritte. Doch bevor wir uns diesen preisgünstigen
Einkaufsort ansehen, stehen wir vor dem Büro der Kultur-Legi. Diesen über
Zürich hinaus anerkannten Ausweis bekommt, wer trotz geringem Einkommen ins
Theater, Schwimmbad oder ins Fussball-Stadion möchte. Die Kultur-Legi sieht aus
wie eine Kredit-Karte und berechtigt zu einem vergünstigten Eintritt. Oder
berechtigt zum Einkauf im Caritas-Markt.
Danke, Max,
für den eindrücklichen Rundgang! Er verabschiedet uns in der Europa-Allee beim
Bahnhof. Gibt es noch Fragen? Ein Kollege meint: „Interessant wäre, eine solche
Führung in einem Zürcher Aussenquartier zu erleben!“ Versprochen ist nichts,
aber wer weiss…
Treffpunkt war am Sonntag, 11. September, 09.00 Uhr, im Bahnhof Schwanden GL. Rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der Pilgerfahrt „Beten mit den Füssen“ teil. Darunter ein paar Jugendliche aus dem Religionsunterricht. Der Verein Felix und Regula Pilgerweg bezieht sich auf eine christliche Legende. Die Geschwister Felix und Regula sowie ihr Gefährte Exuperantius mussten fliehen, um nicht als Christen von einer Einheit der „Thebäischen Legion“ exekutiert zu werden. Sie erreichten, vom Wallis her kommend, den Raum des südlichen Glarnerlandes. Hier, nahe Tierfehd, gibt es bei der Quelle seit ein paar Jahren eine Gedenkskulptur mit Grillplatz.
Mittagessen wurde an einem unerwarteten Ort serviert: Im Zirkus Mugg, Betschwanden. Eine Vorstellung war nicht vorgesehen, doch die Gäste fühlten sich wohl unter der grossen Kuppel. Von hier aus ging’s weiter zu einem Zwischenstopp in der katholischen Kirche Linthal. Wer mag noch zu Fuss weiter, wer möchte lieber das letzte Teilstück fahren? Ich war fürs Fahren. Immerhin waren wir schon ein paar Stunden zu Fuss unterwegs…
Bei der Felix und Regula-Feuerstelle erwartete uns ein ökumenischer Gottesdienst. Eindrücklich. Schönstes Wetter, Zwei Sängerinnen in Tracht. Weitere Gäste. Kurze Beiträge der Pfarrerin und des Pfarrers. Selbst ein koptischer Diakon war dabei. Zum Abschluss gab’s Würste, die inzwischen auf dem Grill gebraten wurden. Die Rückfahrt zum Bahnhof Linthal erfolgte im PW oder im Taxi. Ein erfreulicher Anlass!
Nächstes Jahr geht’s weiter. Am 8., 9. und 10. September 2023 ist eine Pilgerfahrt nach Zürich vorgesehen. Der Nauen für die Fahrt über den See sei bereits bestellt, habe ich gehört. Die einzelnen Etappen und Unterkünfte sind noch offen, doch eine gemeinsame Feier mit den koptischen und orthodoxen Christen ist vorgesehen.
Heinz Haab
Der Titel
dieses Ausflugs in Bern war vielleicht etwas gesucht. Doch ging es
grundsätzlich um Leben und Tod. Zuerst zum Leben:
Gegen 11.00 h trafen wir beim Bärenpark, mir noch bekannt als „Bärengraben“, Conradin. Er hat den Ausflug vorbereitet und begrüsst unser kleines Grüppchen. Zuerst führt er uns am historischen ehemaligen Stadttor vorbei zur Nydeckbrücke. Auf der andern Seite steht, leicht erhöht, die Nydeckkirche. Wir überqueren die neue Brücke und gehen rechts den Muristalden hoch. Bald stehen wir vor dem „Träffer“, dem ehemaligen Kirchgemeindehaus der ref. Kirchgemeine Nydeck. Heute sind darin verschiedene Pächter untergebracht, u.a. die tamilische Gemeinschaft, die wöchentlich, jeweils am Donnerstag, kocht. Ursprünglich für Tamilinnen und Tamilen, heute auch für Hungrige aus dem Quartier.
Vreny, Integrations-Engagierte der 1. Stunde, erzählt, wie es zu diesem Treff gekommen ist. Seit 1985 kochen hier Tamilen für ihre Landsleute. Später kamen sogar Schulkinder vorbei, die sich hier wohl fühlten. Den Treff gibt es noch immer, wenn auch in etwas abgeänderter Form.
Nach dem Kaffee geht’s zu Fuss weiter Richtung Schosshalten-Friedhof. Beat Stucki von der Friedhof-Verwaltung erwartet uns. Einen Friedhof besichtigen? Ja, ist höchst interessant. Wir reden über Bestattungs-Gewohnheiten und Bedürfnisse. Z.B. über das Bedürfnis nach einem gemeinschaftlichen Grab. Dafür gibt’s hier neue Felder, die dem Wunsch nach Gemeinschaft entgegenkommen, aber den Angehörigen gleichwohl erlauben, den Bestattungsort zu finden. Eindrücklich sind die zahlreichen Diakonissen-Gräber. Sie stehen in Reih und Glied und werden auch nach 20 Jahren in Ruhe gelassen. Ich habe den Eindruck, hier im Schosshalden-Friedhof wird vieles ermöglicht. Auch Muslime, die nach Osten ausgerichtet bestattet werden wollen, finden Gehör.
Mit einem Getränk im Paul-Klee Museum ging die Exkursion zu Ende. Dank Pfarrer Jürg Braeker kam auch die religiöse Minderheit der Mennoniten zur Sprache, die in Bern eine wichtige Rolle gespielt hatten. Heute ist diese Gemeinschaft im „Träffer“ eingemietet. Danke, Conradin. Heute habe ich Seiten von Bern entdeckt, die mir fremd waren.
Getroffen
haben wir uns heute Donnerstag, kurz vor 10 h, in Effretikon. Auf der
überdeckten Terrasse der „Tomate“, einem Lokal vis-à-vis des Bahnhofs. Lugi
Schweitzer gegrüsst uns. Wir, das heisst C. und F. – mit mir waren es 4
Personen, die sich gemeinsam auf die Fahrt mit dem Postauto zur Burg und zum
Dorf Kyburg machten.
Vier
Personen? Etwas mager, dachte ich im Voraus. Doch es hat prima geklappt. Wegen
Bauarbeiten auf den Strassen sind wir von Süden her angekommen. Nicht zur Burg,
sondern über blühende Wiesen und Gärten zum Restaurant Hirschen im Dorf Kyburg.
Also haben wir kurzfristig einen Wechsel geplant. Zuerst Mittagessen im sonnigen
Garten, anschliessend Besuch der Kapelle und der mächtigen Burg Kyburg.
Das vorgeschlagene
Gesprächsthema „Gottesbilder“ erweist sich als weniger schwierig als
angenommen. Wir alle kennen die zum Teil noch immer verwendete Abbildung „alter
Mann mit Bart“, doch diese Zeit ist endgültig vorbei. Nicht umsonst sollen wir
auf die Visualisierung von Gott verzichten. Dieser Rat macht Sinn. Jede
Abbildung greift wohl zu kurz und wird dem grossen Geheimnis „Gott“ nicht
gerecht.
Die Burg
Kyburg ist eindrücklich. Und an einem Wochentag kaum stark besucht. Die Räume
sind vom alten Mobiliar befreit und stellen ihre Bewohner seit dem frühen 13.
Jahrhundert vor. Erst die Herren von Kyburg, dann die Stadt Zürich mit ihren rund
60 Vögten. Die Kyburg war während langen Jahrhunderten ein wichtiges Machtzentrum.
Heinz Haab
Kurz vor 11.30 h, Samstagmorgen. Elisabeth Reichen und Brigitte Meyer begrüssen die gut eingepackten Neugierigen. Schneefall und Wind. Willkommen im Frühling! Nach einem Rundgang ums Münster sind alle froh, sich am Tisch im Restaurant Isaac, Münsterplatz, aufwärmen zu können. Vorstellungsrunde und Mittagessen. Wir sind rund 10 Personen. Einige kennen sich, andere sehen sich zum 1. Mal.
Elisabeth führt die Gruppe hinauf zum Martinskirchlein und hinunter auf den Marktplatz. Immer wieder hält sie an, erinnert an eine Hugenotten-Geschichte, und geht weiter. Überqueren des Marktplatzes. Beim Chateau Lapin nach rechts, um den lauschigen Andreasplatz zu bestaunen und links das Kellergässlein hinauf zur Peterskirche. In der Christkath. Kirche beim Blumenrain wärmen wir uns auf. Von hier hinauf in Richtung Petersplatz. Nun in den Nadelberg, über den Spalenberg, Heuberg bis zur Leonhardskirche. Besuch der von Elisabeth vorbereiteten Hugenotten-Ausstellung. Anschliessend finden wir in einem ruhigen Kaffee auf halbem Weg zum Barfüsserplatz einen sympathischen Ausklang.
Wo bleibt der Inhalt? Einverstanden, das wollte ich hier eigentlich beschreiben. Doch alles habe ich nicht mitgekriegt. Die Hugenotten, die vor allem im 16. und 17. Jahrhundert aus Glaubensgründen geflohen sind, kamen zum Grossteil nach Genf und wurden dann auf die reformierten Städte der Schweiz aufgeteilt. Viele aber reisten weiter nach Deutschland und Holland. In Basel fanden nur wenige hundert eine Bleibe. Auf Google findet ihr einen Einstieg in die Thematik.
Herzlichen Dank, Elisabeth (Inhalt), und Brigitte (Gastronomie), für die eindrückliche Führung und die sympathische Begleitung.
Heinz Haab (Elisabeth Reichen)
Diese 1. Begegnung nehmen wir zum Anlass, über Erwartungen an die Idee „Garelspaz“ zu sprechen. Treffpunkt Bahnhof Wädenswil. Gegen Mittag sitzen 9 Kolleginnen und Kollegen im Säli der Pizzeria Tanne ob Wädenswil. Einige kennen sich, andere nicht. Also Start mit einer Vorstellungsrunde. Eine bunte Vielfalt kommt zusammen: u.a. Theologie, Ausbildung, Therapie, Sozialarbeit. Mehrere kochen gerne für Gäste und / oder sind regelmässig zu Fuss unterwegs. Religiöser Bezug? Da gibt’s alles. Nur gleichgültig ist dieses Thema niemandem. Alle sind „im besten Alter“ und pensioniert.
Heinz erklärt die Abk. Garelspaz ist ein Zusammenzug von Gastfreundschaft, Religionen und Spazieren. Die ersten Begriffe sind klar, anstelle von Spazieren hätte er auch „Wandern“ verwenden können. Doch anspruchsvolle Bergwanderungen sind damit nicht gemeint. Zudem hat das sperrige Wort Garelspaz den Vorteil, dass es als Domain-Name für die Website noch zur Verfügung steht. Siehe www.garelspaz.ch
Grundsätzlich ist man sich einig: Ausflüge in Kleingruppen sind sympathisch. Gut auch Gespräche über Glaube / Religionen. Auch der gastronomische Bezug ist willkommen, in welcher Form auch immer. Was heisst das?
Eingeladen sind alle, die sich dafür interessieren.
Denkbar überall dort, wo jemand bereit ist, einen Ausflug zu organisieren.
Die Person, die einen Ausflug vorbereitet, legt das Datum fest und macht einen thematischen Vorschlag (unverbindlich).
Läuft über die Website www.garelspaz.ch oder über Email.
Nach der Mittagspause verlassen wir die Tanne. Nach kurzer Wanderung erreichen wir die Kapelle St. Anna. Hier erzählt Walter die Entstehungsgeschichte dieses kleinen kath. Gotteshauses. Hier haben Theres und Walter auch geheiratet.
Eine halbe Stunde später sitzen wir im „chez Christine“ und diskutieren weiter. Christine verwöhnt die Gäste vor dem Aufbruch mit Wähen. Anschliessend individuelle Rückkehr.
Heinz Haab